Vom Kalk geprägt

Reserven und Gutsweine

Diese Weine nennen sich nicht umsonst Réserven. Die Erträge sind gering und kommen aus den besten Lagen. Die Moste werden spontan vergoren und liegen fast ein Jahr auf der Hefe, bevor sie mit ein wenig Schwefel und sanfter Filtration gefüllt werden. Rebsorten stehen im Vordergrund, doch bereits hier sollen die Herkunft und der Boden seinen maximalen Einfluss haben.  Dementsprechend minimal und konzentriert sind die gefüllten Mengen.

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Wenn Wandel zur Tradition wird. Diese Weine sind aus langjähriger Experimentierfreude geboren. Fernab von aktuellen Trends in der Weinwelt wollte ich schon immer das Besondere finden. Nur durch ständiges Brechen mit Mustern, sowohl im Weinberg als auch im Keller finden sich neue Möglichkeiten zur Verbesserung. Unter dem Banner dieser Weine findet sich die „Schöpfungsgeschichte“ meines Weinstils. Erste Versuche mit Holzfassausbau, Maischegärung, unfiltrierter Abfüllung und vielen anderen kleinen Bausteinen wurden seit 2012 praktiziert, angepasst und optimiert. Der fortlaufende Lernprozess führt zu nachhaltig, beeindruckenden Weinen, die ihresgleichen suchen.

Lagenweine

Im Mölsheimer Südhang gibt es das beste Kalksteinterroir für Riesling weltweit. Nicht mehr und nicht weniger. Hier sind die schwierigsten und kalkigsten Weinbergsflächen dem Riesling vorbehalten. Wir haben großes Glück einige Filetstücke innerhalb der Mölsheimer Lagen zu besitzen, die von unschätzbarem Wert sind.

Die Weinberge erbringen von sich aus niedrigste Erträge, da die Wurzeln ab der Pflanzung der Rebe ständig im Kampf gegen den schwer durchdringbaren Kalkstein stehen. Eine langsame Traubenreife, bedingt durch das kühle Klima im Zellertal, bevorteilt langlebigste Weine.

Die wertvollen, kleinen Erträge werden in Eichenholzfässern spontan vergoren. Der Wein bekommt Zeit zur Gärung und Zeit auf der Vollhefe. Raum zur Entfaltung, der nur im atmenden Holzfass in Kontakt mit der Hefe gegeben ist. Auch nach der Füllung bekommen die Weine Zeit.

In unserem von Kalkstein isolierten Weinlager reifen die Weine über Jahre hinweg heran. Diese flüssigen Zeitzeugen sind unsere wahren Schätze, geschürft aus des Winzers Gold – dem Mölsheimer Kalkstein.

Zellerweg Am Schwarzen Herrgott

Große Lagen sind mit dem bloßen Auge erkennbar. Hier wird das direkt deutlich. In der Rieslingparzelle im Herrgott, „Zellerweg“ genannt, herrscht der Kalkschotter. Fest umschlossen wird er vom Ton, der den Boden zu einem großen Felsen versiegelt.

Im bloßen Südhang stehend, mit immenser Steigung, wurzeln hier Reben, die von sich aus absolut geringste Erträge hervorbringen.  Die Mischung des Kalksteins und des Tons ist in diesem Weinberg absolut perfekt und in Kombination mit der Hangneigung eine rare Besonderheit. Diese einzigartige Parzelle bringt strahlend dunkle und langlebigste Rieslinge hervor. Aus dem Kronjuwel des Weinguts ergeben sich jedes Jahr nur wenige Liter dieses Monuments.

Silberberg

Die Parzelle, mit dem Namen „Gefälle“, liegt im Silberberg an einem steilen Stück des Mölsheimer Südhangs. Umgeben ist der Weinberg von Büschen und Wiesen, die einst auch mit Weinbergen bepflanzt waren. Widerständig und als Einzelkämpfer steht er hier im schwer zu bewirtschaftenden Hang. Angepflanzt wurde er als Terrassenweinberg mit Ost-West Zeilen, die den ganzen Tag in der Sonne stehen. Die Rebzeilen sind bis zu 70 cm voneinander abgestuft, weshalb die Reben sich kaum gegenseitig beschatten und eine großartige Traubenreife erreichen. Der gräulich, silbrige Ton- und Kalkmergel bringt Weine mit einer größeren Saftigkeit und Wildheit hervor als der Kalkschotter des Zellerwegs. Das Potenzial, das sich in diesem Stück Erde befindet, ist gigantisch.